„Systemsprenger, Film
Der Film „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt ist ein Offenbarung… für unsere Gesellschaft und für uns.
Nora Fingscheidts Film „Systemsprenger“ ist die Geschichte von Bennie, ein 9 jähriges Mädchen, das, weil ihre Mutter nicht mit ihr zurechtkommt, von Institution zu Institution geschickt wird.
Sie ist traumatisiert und möchte eigentlich nur zu ihrer Mutter zurück, die aber einen gewalttätigen Freund hat, der wohl für ihr Trauma verantwortlich ist, das wird aber im Film nicht klar.
Die Mutter selbst ist labil und unfähig, für Bennie Verantwortung zu übernehmen. Selbst als sie sich anscheinend von ihrem Freund getrennt hat, sieht sie sich nicht dazu in der Lage, sich um ihr Kind zu kümmern.
Die Geschichte erzählt von vielen Protagonisten, die willens sind, sich um Bennie zu kümmern, aber letztendlich bleibt es beim kümmern, das was Bennie brauch, Liebe, bleibt ihr vorenthalten.
Der Film endet damit, das Bennie nach Afrika deportiert werden soll, sie flieht auf dem Flughafen und durchbricht eine Glasscheibe.
Was betroffen macht: Bennie möchte zu ihrer Mutter zurück, versucht aber ersatzweise überall Liebe zu bekommen, welche ihr verwehrt wird. Sie wird verwaltet, man kümmert sich um sie, aber letztlich will sie keiner wirklich haben.
Die meisten Kinder arrangieren sich irgendwann, mit dem wenigen was sie bekommen, nicht so Bennie. Das ist der Kern der Geschichte. Sie fordert Leibe ein, kämpft um sie.
Hier kommen wir zu einem entscheidenden Punkt: Erwachsene haben kein „Recht“ auf Liebe, Kinder schon. In den meisten Fällen ist es so, das Kinder in der Situation von Bennie „auf die schiefe Bahn“ geraten oder aufgeben und schwere psychische Probleme entwickeln.
Beim zusehen möchte man immer wieder rufen, „hey das Kind ist normal, ihr seid es nicht“, aber Bennie ist mit der ganz normalen Realität des Systems in Deutschland konfrontiert: Pass dich an, oder du kommst letztendlich in die Geschlossene, was ihr auch so gesagt wird.
Der Film beschreibt ein inhumanes System, in dem Kinder verwaltet werden, von Jugendämtern, Sozialarbeitern, Psychologen und Einrichtungen. Warum sagt keiner: Ich kümmere mich jetzt um dich und tut es auch? Das System besteht aus seinem Menschen und der Film legt den Finger in die Wunde:
Jeder Erwachsene im Film hätte es tun können, fühlte sich aber aus irgendeinem Grund dazu nicht in der Lage. Du kannst derjenige sein, der es ändern kann!
Ist der Film für Kinder geeignet? Ich glaube nicht, lassen wir ihnen die Illusuion, das wir Erwachsenen sich um sie kümmern, im Notfall….
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