über Laos
Inhalt:
Einleitung
In Reiseführern wird Laos gern als ein verschlafenes Relikt aus alten Zeiten dargestellt. Aussagen wie „Laos ist wie Thailand vor 30 Jahren“ liest man gern, es ist von unberührter Natur, Elefanten und strengem Buddhismus die Rede.
Laos inside … wer hinter die Kulissen schaut und sich mit Laos etwas näher beschäftigt, gewinnt schnell einen anderen Eindruck als ein Tourist, der ein paar Tage in Luang Prabang verbringt. Der Sinn dieses Blogs soll sein, sich etwas näher mit Laos auseinanderzusetzen. Wenn Sie weiterlesen, gewinnen Sie vielleicht den Eindruck, das ich sehr viele negative Dinge über Laos schreibe, ich möchte aber keinesfalls den Eindruck erwecken, das Sie dieses wundervolle Land nicht besuchen sollten. Reisen Sie mit offenen Augen!
Diese Welt gehört uns allen, die wir zur Zeit auf ihr leben, und wir alle haben die Verantwortung für ihr fortbestehen, nicht nur für das Land, in dem wir gerade leben. Laos war schon immer ein schwaches Land, das zum Spielball politischer und kommerzieller Interessen wurde, das letzte Mal 1968 zu Zeiten des Vietnamkrieges, als das neutrale Laos Opfer eines unsäglichen Bombardements des amerikanischer Militärs wurde, nur weil Vietnams Nachschubwege von China durch dessen Territorium führte. Die momentane politische Situation ist eine direkte Folge der Destabilisierung und der darauf folgenden Machtübername der kommunistischen Partei Laos.
Erik Lorenz findet in seinem Buch „Vom Schwinden der Silberfäden“ den Schluss, das Laos Entwicklung weder schwarz noch weiß wäre. Mein Eindruck ist eher, das Laos Entwicklung die einer hemmungslosen Ausbeutung aller Ressourcen von seiten des machthabenden Regimes ist. Wenn wir alle aber anfangen, eine Kultur der allgemeinen Verantwortung zu entwickeln, hat Laos eine Chance!
Land und Leute
Laos hat etwa 6,5 Mio. Einwohner. Die meisten Menschen leben im Süden, da der Norden sehr bergig ist und schlechtere Möglichkeiten des Ackerbaus bietet. Hier leben zumeist die verschiedenen ethischen Minderheiten Laos, von denen es etwa 47 gibt, die 4 verschiedene Sprachfamilien sprechen mit einer unbekannten Zahl von Dialekten, die mit 70-120 angegeben werden (Quelle Wikipedia).
Die Menschen, die sich als die „Lao“ bezeichnen, sind vor etwa 2000 Jahren aus dem thailändischen Raum eingewandert, bilden die grösste Volksgruppe und sprechen das „Amts Laotisch“ das dem Thai sehr ähnlich ist.
Laos wurde aber schon viel früher bevölkert von Menschen, die verschiedene Khmer Sprachdialekte sprechen, was auf eine Besiedelung von Khmer Völkern aus dem kambodschanischen Gebiet hinweist und zu denen z.B. die „Khmu“ gehören.
Die jüngsten Zuwanderer kamen aus dem chinesischen Raum und gehören der „Hmong“ Volksgruppe an und sprechen Hmong.
Unter all diesen Volksgruppen gab es schon immer Konflikte, der letzte grosse Konflikt zwischen der laotischen Volksgruppe und den Hmong fand zur Zeit des Vietnam Krieges statt und wirkt bis heute nach. Link: Hmong-Konflikt
Ein sehr guter Blog zum Verständnis der Hmong Kultur: ahmongwoman
Politische Situation
Die aktuelle politische Situation in Laos ist heikel. Eine Opposition zur regierenden Kommunistischen Partei existiert nicht, und schon die kleinste Kritik an den Machthabern kann zum „verschwinden“ führen, d.h. Menschen wird nicht der Prozess für gerechtfertigte oder ungerechtfertigte Vergehen gemacht, sie verschwinden einfach, was das heißt, mag jeder selber beurteilen.
Spektakulär war das verschwinden des Laotischen Aktivisten Sombath Somphone. Ein Pressebericht der Deutschen Botschaft zu dem Thema wurde leider aktuell entfernt.
Auch andere NGOs haben es schwer in Laos. Die laotsche Regierung gängelt und reglementiert Organisationen die sich im Land engagieren, wo Sie nur kann. Die Leidtragenden sind die Menschen.
Auch Ausländer werden von dieser Praxis nicht unbedingt ausgenommen, wie ein Fall eines Hmong Amerikaners zeigt, der vor einem Jahr spurlos in Vientiane verschwunden ist.
Die Bezeichnung Staatsterrorismus trifft auf die Laotische Regierung unzweifelhaft in vielerlei Hinsicht zu.
Das heißt nicht, das Laos für Touristen extrem unsicher ist, Sie sollten dies jedoch im Hinterkopf behalten, wenn Sie mit Laoten reden, das Vertrauen zur eigenen Regierung bricht keine Rekorde!
Wirtschaft
Laos besitzt so gut wie keine Industrie!
Die Haupteinnahmequelle der Bevölkerung ist nach wie vor die Landwirtschaft.
Die Haupteinnahmequelle der Regierung ist zuerst der Bergbau der von vornehmlich australischem Firmen betrieben wird und großen Schaden an Natur und Landschaft anrichtet. Meist wird nach Gold und Kupfer geschürft, die Firmen haben für den „Landverbrauch“ nur eine geringe Jährliche Pachtgebühr von etwa 300 USD per Hektar zu bezahlen. Darüber hinaus werden 1% Tax auf die Einnahmen erhoben.
Das bei diesen geringen Abgaben der Bergbau die Einnahmequelle Nummer 1 ist, lässt erahnen, in welchem Umfang der Bergbau in Laos betrieben wird.
An 2. Stelle steht schon der Tourismus, welcher den entscheidenden Vorteil hat, das hiervon auch zu einem großen Teil die Bevölkerung profitiert.
Als neue Haupteinnahmequelle hat die Partei allerdings die Produktion von Strom erklärt.
Staudämme sollen demnächst überall die Flüsse Laos zieren, einige sind schon im Bau und werden in nächster Zeit fertiggestellt sein.
Um die 150 Stück sollen es werden, auf alle etwas größeren Flüsse verteilt und zukünftig Strom produzieren:
Das erklärte Ziel ist Laos zur „Batterie Asiens“ zu machen.
Vorerst dürfte der Strom aber nach Thailand und vor allem China fließen, in die Länder aus denen auch die Direktinvestitionen für diese Projekte kommen.
Speziell China hat mit einiger Erfahrung auf diesem Gebiet aufzuwarten, die eigenen Ströme würden schon erfolgreich zum Segen der Industrie und Investoren gebändigt.
China hat z.B. dem Mehkong der bekanntlich der größte Strom Asiens ist soweit das Wasser abgegraben, das man in zu bestimmter Jahreszeit in Vientiane glaubt, vor einem kleinen Flüsschen zu stehen….
Da kommt der unterentwickelte Nachbar Laos gerade recht.
Allein der Som Oh, ein nicht allzu großer Fluss, dafür in einer wunderschönen Landschaft und das Ziel vieler Touristen für Bootstouren, Kajaking und andere Aktivitäten, wird gerade mit 7 Dämmen ausgerüstet.
Danach wird die Landschaft, das Einkommen vieler Einwohner die von dem Fluss und den Touristen leben und die Natur zerstört sein. So wird die größte Einnahmequelle der Bevölkerung demnächst zugunsten der Einnahmen für Strom stark zurückgehen.
Zur Zeit stehen etwa 30% der gesamten Landfläche Laos „under exploration“, das heißt, der Boden wird von ausländischen Firmen auf Bodenschätze untersucht. Laos ist sehr beliebt bei Minenunternehmen aus aller Welt, die Preise sind konkurrenzlos billig, so kostet es z.B. in einem Hektar Boden Kohle zu fördern gerade einmal 30 USD pro Jahr. (siehe untenstehende Liste, Herausgegeben vom Wirtschaftsministerium). Die Steuern sind angeblich vor kurzem von 1% auf 10% angehoben wurden, das kann ich allerdings nicht verifizieren.
Werden sie fündig, gibt es so gut wie keine Umweltauflagen, das gilt auch für die „National protected areas“, die Naturparks, es gibt auch hier keine Umweltauflagen und auch hier kann geschürft werden.
Wer einmal einen solchen Tagebau gesehen hat, weiß was das heißt.
Sind Dörfer im Weg, werden die Menschen idr. entschädigungslos vertrieben.
Strassenbau
Der Straßenbau wird in Laos zur Zeit stark vorangetrieben denn ohne Straßen keine Wirtschaft.
Da Straßenbau viel Geld kostet, und die Regierung nicht viel Geld hat oder ausgeben will, hat sich eine Praxis durchgesetzt, die wie folgt abläuft:
Der Bau einer Straße wird wie bei uns ausgeschrieben, finanzieren muss ihn aber die ausführende Firma. Als Kompensation bezahlt der Staat eine geringe jährliche Nutzungsgebühr und der Firma werden die an die Straße angrenzenden Grundstücke überschrieben. (vorherige Eigentümer werden idr. entschädigungslos enteignet)
Da nun an einer Straße gelegen, steigt der Wert der Grundstücke enorm und die Firma kann diese zu einem hohen Preis veräußern.
Tourismus
Der Tourismus in Laos beschränkt sich zumeist auf die Region um die Hauptstadt Vientiane, dem alten Königssitz Luang Prabang und den Süden mit 4000 Islands. Der Norden oberhalb Luang Prabangs ist touristisch zur Zeit nur am Nam Oh interessant, da sich hier einige Natur Adventure Firmen angesiedelt haben, die Trips in den Urwald, Bootstouren und andere Aktivitäten organisieren. Diese werden allerdings durch die Staudamm Aktivitäten der Regierung in absehbarer Zeit stark zurückgehen.
Ansonsten ist der Norden touristisch recht uninteressant, die nördlichste Stadt Phongsali ist vornehmlich chinesisch geprägt. Die Preise sind hoch, es gibt fast keine akzeptablen Hotels oder Restaurants, Ökotourismus gibt es kaum noch, da nach aussage lokaler Fremdenführer im Umkreis von 120km kein Primärwald mehr vorhanden ist. Dafür haben die Chinesen die Oberhand, die vornehmlich mit dem In und Export von Waren mit dem Mutterland China beschäftigt sind.
Überdies dauert eine Reise per Bus mindestens 2 Tage!
Religion
Die vorherrschende Religion in Laos ist bekanntlich der Buddhismus. Es wird oft darauf hingewiesen, das die Laoten streng Buddhistisch sind, doch wird dabei einerseits vergessen, das ein Grossteil der Laoten gar keine Buddhisten sind.
Offiziell beherbergt Laos 49 Ethnien und Völker.
Darunter die „echten“ Einheimischen Stämme, die schon vor den aus anderen Ländern, vor allem Thailand, Kambodscha und China eingewanderten Ethnien da waren. Diese Stämme sind idr. animistisch, dh. geistergläubig.
Auch die Buddhisten in Laos, Thailand oder Vietnam waren vor der „Buddhistisierung“ animistisch, noch heute zeugen die kleinen Tempel, die entweder vor oder in einem jeden Haus stehen, von dieser Vergangenheit. Sie sind das Zuhause diverser Geister, meist verstorbener Angehöriger. Der Buddhismus kennt keinen Geisterglauben.
Zum anderen wurde der Buddhismus nach der Machtübernahme der kommunistischen Partei stark zurückgedrängt. Das was wir heute in Laos sehen, sind nur noch Restbestände einer tief religiösen Gesellschaft, von der hauptsächlich die Tradition übrig geblieben ist.
Junge Männer mussten früher meistens für mehrere Jahre ins Kloster, heute reicht meistens eine Woche, um der Tradition genüge zu leisten.
Nichts desto trotz gibt es in Laos wunderschöne alte Tempel die man in ihrer einzigartigen Schönheit in Thailand vergeblich sucht.
Umwelt
Als ich das erste mal vor etwa 10 Jahren nach Luang Prabang flog, war ich begeistert, das erste was mir positiv auffiel, war ein Schild im Flughafen mit der Aufschrift: „every time you shop, nature die“. Mit verklärtem Blick bin ich dann auch durch Luang Prabang und die Umgebung gelaufen. Die Realität sieht leider anders aus, die Regierung betreibt einen brutalen Ausverkauf der Natur ohne Rücksicht auf die betroffenen Menschen und Spätschäden.
Eine laotische Bekannte sagte neulich zu mir: „bei euch im Westen ist das höchste Gut das menschliche Leben, hier bei uns ist das höchste Gut der Profit.“ Ob das höchste Gut bei uns real das menschliche Leben ist, sei einmal dahingestellt, aber tendenziell hat sie sicherlich recht.
Laos hat eine Landfläche von 236.800 km2. Laut dem Stefan Loose Reiseführer, gibt es in Laos 22 National Protected Areas (NPA) in denen eine Fläche von 43.450 km2 geschützt ist was etwa 18% der Landesfläche ausmacht.
NPAs sind leider aber nicht mit herkömmlichen Naturschutzreservaten zu vergleichen, wie wir sie kennen. Zusammengefasst wird hier eine „schonende Nutzung des Waldes“ der lokalen Bevölkerung erlaubt, allerdings sieht die Praxis anders aus, nutzbare Bäume werden extensiv gerodet, Brandrodungsflächen sind vorhanden, und Tiere sind so gut wie nicht mehr zu finden, da exzessiv gejagt wird.
Am Beispiel des „Houay Nhang Conservation Forest“ kann man schön erkennen, das mit National Protected Areas auch gern kurzer Prozess gemacht wird, wenn Interessen einem Schutz entgegenstehen. Hier eine Google Maps Aufnahme des Waldgebietes, mittlerweile durchzogen von Strassen und Rodungsgebieten, auf denen neue Wohnsiedlungen entstehen werden!
Es gibt mittlerweile viele „water reservoir“ Projekte in Laos. Diese dienen nicht der Stromproduktion mittels Wasserkraft, sondern speichern nur Wasser, dir. wird einfach ein Fluss ohne Abfluss abgedämmt. Laos hat in der Trockenzeit ein extremes Wasserproblem, viele Gegenden haben kein Wasser mehr, um Landwirtschaft zu betreiben.
Wasserknappheit in Laos? Wie kommt das??
Hintergrund:
Laos war vor noch nicht allzu langer Zeit nahezu komplett mit dauerfeuchtem Tropischen Regenwald bewachsen. In der Monsunzeit niedergehender Niederschlag wird vom Vegetationssystem zu einem grossen Teil aufgenommen und über lange Zeit kontinuierlich wieder angegeben. Der Wald fungiert also als Wasserspeicher. Darüber hinaus schafft sich der Wald sein eigenes Mikroklima, indem Tagsüber Feuchtigkeit verdunstet, die später wieder abregnet. Die Bodenfläche wird durch den Bewuchs vor Austrocknung und Versteppung geschützt, der Wald wirkt temperaturregulierend und Nährstoffe werden dauerhaft gebunden.
Wird der Wald zerstört, können die ein mal im Jahr niedergehenden Niederschläge nicht mehr gespeichert werden und in der Trockenzeit findet eine Versteppung statt. Zuvor existierende kleinere Bäche und Flüsse werden nicht mehr von den Waldflächen gespeist und trockenen aus. So führen nur noch grössere Flüsse während der Trockenzeit wenig Wasser.
Staudammprojekte müssen so mit immer grösseren Wasserreservoirs gebaut werden, um die Wasserversorgung ganzjährig zu gewährleisten. Die Gesamtmenge des Wassers nimmt ab, da Wasser im trockenen Boden ungenutzt versickert oder verdunstet.
Im Westen des Phon Khao Koay Nationalparks haben Bewohner einen See sprichwörtlich das Wasser abgelassen, um eine Reisfeldfläche zu bewässern:
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Reisen und Verkehr/Motorrad
Es gibt in Vientiane wohl eine der höchsten Konzentrationen an Luxuskarossen, überall fahren sie herum die riesigen SUV Lexus, BMW, und Toyota.
Der öffentliche Verkehr lässt hingegen etwas zu wünschen übrig.
Zwischen den grossen Städten verkehren Reisebusse besserer oder schlechterer Qualität und Alters, wenn möglich sollten Sie (auch wenn Sie keiner sind) die meistens besseren VIP Busse bevorzugen.
Kürzere Stecken werden mit Minnibussen oder Tuktuks bewältigt. Mangels vorhanden seins einer schnellen Post, werden auch Pakete oder anderes mit Bussen transportiert.
Wie es mir letztens passierte, das in einen völlig überladenen Minibus dann noch eine Waschmaschine mit rein musste! Die Einheimische Bevölkerung nimmt das gelassen, Sie sollten es auch tun, es hilft ja doch nichts!
Der Verkehr in Laos ist nicht ungefährlich, gerade LKW oder Busfahrer fahren wie die Henker! Verkehrsunfälle passieren recht häufig, meistens geschuldet der Unerfahrenheit der Fahrer, Alkoholkonsum oder mangels wissen um die Verkehrsregeln. Die meisten Führerscheine werden in Laos gekauft und nicht gemacht.
Sollte Ihnen ein Unfall mit einem gemieteten Fahrzeug passieren, stellen Sie sich darauf ein, das Sie in jedem Fall der Schuldige sind (also bezahlen müssen oder schlimmeres). Als Ausländer sind Sie in der Regel grundsätzlich schuld.
Fahren Sie immer so sicher wie möglich und denken Sie für andere Verkehrsteilnehmer mit!
Unfälle zwischen Laoten werden hingegen etwas leichter genommen, auf meiner letzten Reise ist unser VIP-Bus in einer Kurve mit einem LKW kollidiert. Zum Glück ohne Personenschaden! Danach wurde erst einmal die Sache recht ruhig in Augenschein genommen. Nach einiger Zeit war ein Versicherungsvertreter vor Ort, der dann etwas mitdiskutiert hat, Fotos gemacht hat und nach 2,5 Stunden konnte die Reise weitergehen.
Währenddessen musste sich der ganze Verkehr an der Unfallstelle vorbeidrängeln, was bei größeren Fahrzeugen zu Schwierigkeiten führte. Als ein besonders großer Reisebus passieren wollte, hat der dann auch noch seine Seite verschrammt und beinahe noch ein im Wege stehendes Holzhäuschen mit umgerissen….
Sie können in Vientiane für etwa 120.000 Kip pro Tag ein Motorrad leihen, achten Sie darauf, das se nicht eines der ganz kleinen Stadtroller ist!
Vermeiden Sie es, nach Einbruch der Dunkelheit zu fahren! Die schon nicht ganz ungefährliche Verkehrssituation verschärft sich durch schlechte Sicht, plötzlich auftretenden Insektenflug und ohne Beleuchtung fahrende Fahrzeuge und andere sich auf der Straße befindliche Verkehrsteilnehmer erheblich.
Ein Helm ist unerlässlich und in Laos auch Vorschrift, leider sind die Helme der Motorradverleiher meistens genauso gut wie gar kein Helm! Wenn möglich bringen Sie einen eigenen Helm aus der Heimat mit!
Fahren Sie mit dem Motorrad möglichst auf der Fahrspurmitte, es fällt anderen größeren Fahrzeugen dadurch schwerer, Sie beim Überholen von der Fahrbahn zu drängen.
Öffentliche Busse
Erkundigen Sie sich wenn möglich direkt am Busbahnhof nach den Abfahrzeiten, alles andere ist unzuverlässig. Planen Sie 50% mehr Reisezeit ein, als angegeben.
Wem gehört eigentlich das Land?
Natürlich dem Volke, Laos ist schließlich kommunistisch!
Was nicht heisst, das privater Landbesitz nicht möglich ist. Es gibt Landtitel 1. Und 2. Ranges. Erstrangige Titel sichern Landbesitz ähnlich wie überall anders auch. Allerdings kann der Staat jederzeit wenn er meint das er das Land anderweitig brauch, gegen eine kleine Entschädigung enteignen.
Zweitrangige Titel sichern das Nutzungsrecht am bezeichneten Land. Das heißt, mir gehört das Land nicht offiziell, ich habe aber das alleinige und unbefristete Nutzungsrecht.
Wo ist der Unterschied? Zweitrangiges Land kann jederzeit vom Staat entschädigungslos eingezogen werden!
Die meisten Leute, die Land besitzen, haben aber eh keine offiziellen Titel. Früher wurde es so gehandhabt, das der Staat gesagt hat: So, das ist jetzt deins, und das wars dann. Diese Praxis führt heute recht häufig zu Problemen.
Die größte Landfläche wird allerdings von Kolchosen verwaltet, dh. Es ist in Gemeindebesitz. Jedem Dorf ist eine gewisse Fläche Land zugeteilt, die gemeinschaftlich verwaltet bzw. bearbeitet wird. Kontrolliert wird das Ganze von einem Dorfvorsteher, der offiziell vom Staat bezahlt wird (oder auch nicht).
Die Laoten und die Ausländer
Das Verhältnis zum nächsten Nachbarn Thailand ist angespannt. Obwohl die Sprache sehr ähnlich ist und Thais und Laoten sich problemlos verstehen und auch die Kultur sehr ähnlich ist, mögen sich Laoten und Thailänder nicht besonders. Thais halten Laoten für faul und dumm, für Laoten sind die Thais verschlagene Grinsebacken.
Das schlägt sich z.B. darin nieder. Das ein sehr populärer thailändischer Sänger der auch in Laos gern gehört wird, in einer Fernsehtalkshow die Laoten öffentlich als faul und unfähig bezeichnet.
Geschichtlich gesehen, hat Thailand in der Vergangenheit Laos große Teile des Staatsgebietes beraubt. Das heutige nord-östliche Thailand gehörte früher zu Laos, was man noch daran merken kann, das dort ein laotischer Dialekt gesprochen wird.
Das Verhältnis zu China wird in den letzten Jahren mehr und mehr intensiviert. Ein in Thailand lebender Freund sagte einmal lakonisch zu mir: Alles was größer ist als eine Garküche, gehört einem Chinesen.
Das kann man sicher auch von Laos sagen. Die meisten größeren Geschäfte gehören Chinesen und viele große Bauprojekte werden von Chinesen finanziert und ausgeführt.
Auch die Vietnamesen sind in Laos geschäftlich sehr aktiv, wenn auch nicht in chinesischem Außmass. Man sieht im täglichem Leben viele Vietnamesen, die vietnamesische Waren in Laos verkaufen.
Australische Firmen sind vor allem in Bergbau aktiv, sind aber ansonsten kaum im Land präsent.
Für Franzosen ist Laos schon lange ein beliebtes Urlaubsziel, war Laos doch noch vor genau 60 Jahren französische Kolonie.
Die Altstadt von Luang Prabang ist hauptsächlich von altem französischen Kolonialstilbauten geprägt und viele Strassen haben noch französische Namen.
Gracias por la información, no conocía a Laos.